Was Sie vor Installation einer neuen Anlagen tun sollten
Steht in Ihrer Fabrik die Installation einer neuen Anlage an? Eine solche Installation in brandneuen, aber auch in bestehenden Produktionslinien birgt einige Herausforderungen. Um den Ablauf so reibungslos wie möglich zu gestalten und durch die Vermeidung von Ausfallzeiten Geld und Zeit zu sparen, haben wir eine Liste von Hinweisen zusammengestellt, die Sie vor der Installation einer neuen Anlage beachten sollten.
1. Sprechen Sie noch vor der Vorbereitung der Installation mit dem Projektmanager des Herstellers. Er könnte Informationen haben, die für die Vorbereitung wichtig sind. Er wird außerdem Ihr Ansprechpartner für Fragen bezüglich der Projektausführung sein und kann Ihnen mitteilen, was vor der Lieferung zu tun ist und welche Werkzeuge parat liegen sollten.
2. Erkundigen Sie sich beim Hersteller nach den elektrischen Anforderungen der Anlage und anderen Dingen, die Sie für eine ordnungsgemäße Installation bereithalten sollten. Somit wissen Sie, was Sie vor der Lieferung der neuen Anlage erledigen und besorgen müssen. Hier einige Punkte, die Sie im Vorfeld abklären sollten:
a. Stromversorgung (460 V/3 Phasen/60 Hz, 120 V, 24 V usw.)
b. Pneumatik (Druckluft); 90 psi, 60 SCFM usw.
c. Entstaubung (Durchmesser des Stutzens, Mehrpunkt, Druck, Strömungsmenge)
d. Übertragungskabel (Ethernet usw.)
3. Wo befinden sich die Abladepunkte für die Lieferung? Durch die Klärung dieser Frage sparen Sie Zeit und unterstützen den Hersteller beim Aufstellen Ihrer neuen Anlage. Fragen Sie den Projektmanager nach dem finalen Layout und ergänzen Sie ggf. weitere Abladepunkte.
4. Herrschen in Ihrer Fabrik spezielle Umgebungsbedingungen? Die Installation von Anlagen in solchen Umgebungen kann u. U. komplizierter sein.
5. Erkundigen Sie sich im Vorfeld beim Hersteller, ob für die Installation eine Hochdruckreinigung mit Chemikalien oder anderen Reinigungsmitteln erforderlich ist.
6. Welche Bodendicke ist für die neue Anlage erforderlich? Fragen Sie den Hersteller nach dem genauen Gewicht der neuen Anlage. Bei Robotanlagen wirken während des Betriebs zusätzliche Kräfte auf den Boden. Diese erfordern normalerweise eine zusätzliche Bodenverstärkung von mindestens 20 cm.
7. Auch die Stabilität muss bei Anlagen mit Robotern gegeben sein, sodass u. U. Verankerungen notwendig sind. Roboter können sehr schnelle Bewegungen ausführen, sodass die Anlage, in der sie arbeiten, einen stabilen Stand haben muss. Sind Verankerungen im Lieferumfang der neuen Anlage enthalten? Falls nicht, haben Sie die erforderlichen Verankerungen für die neue Anlage vor Ort?
8. Müssen Rohre oder sonstige Gegenstände versetzt werden? Die Installation einer neuen Anlage kann je nach Größe und Bauart der neuen Anlage ein Umsetzen bestehender Komponenten erfordern. Stellen Sie sicher, dass sämtliche Geräte, die nicht an ihrem aktuellen Standort bleiben können, vor Beginn der Installation Ihrer neuen Anlage an eine andere Stelle versetzt wurden, um Verzögerungen und Produktionsausfälle zu vermeiden.
9. Ist die Beleuchtung für die neue Anlage ausreichend? Ziehen Sie ggf. alternative Arten der Beleuchtung in Betracht, damit der Techniker die neue Anlage ordnungsgemäß installieren kann. Ggf. muss die Ausrichtung bestehender Leuchtkörper verändert werden. Ist eine neue Absackanlage beispielsweise kleiner oder größer als die alte, so ist die Ausrichtung der Lichtquelle, die das Sackmagazin beleuchtet, ggf. für die neue Anlage nicht mehr optimal.
10. Sind alle Komponenten, die für die Inbetriebnahme der neuen Anlage benötigt werden, vor Ort? Erstellen Sie eine Liste mit allem, was Sie für Testläufe und die Inbetriebnahme der Anlage benötigen. Auf dieser Liste könnten z. B. die folgenden Dinge stehen: leere Säcke, Sackfolienrollen, Paletten, Wickelfolie, Etiketten, Etikettierer, Drucker und Tintenpatronen, Klebstoff, Absackausrüstung, Zwischenlagen usw.
11. Falls während der Vorbereitung der Installation unvorhergesehene Probleme eintreten und die Installation nicht zum geplanten Termin stattfinden kann, können Geräte für einen längeren Zeitraum an einem trockenen Ort aufbewahrt werden, ohne beschädigt zu werden? Prüfen Sie, ob ein trockener Ort zur Lagerung von Geräten zur Verfügung steht, um eine Beschädigung der Geräte zu vermeiden.
12. Sind für die mechanische Installation externe Dienstleister wie bspw. ein Maschinenschlosser erforderlich? Fragen Sie den Hersteller, ob solche Dienstleistungen im Leistungsumfang Ihres Vertrags enthalten sind. Falls nicht, sollten Sie einen externen Dienstleister beauftragen, der diese Dienstleistung zum geplanten Termin erbringen kann.
13. Ist für die Verkabelung der neuen Anlage ein externer Dienstleister erforderlich?
14. Sind sämtliche Kabel im Lieferumfang der neuen Anlage enthalten? Fragen Sie auch hier beim Hersteller nach. Eventuell müssen Sie selbst Kabel besorgen und sie während der Installation bereit halten.
15. Wann stehen die Techniker des Herstellers für die Überwachung der Installation, die Inbetriebnahme und Schulungen zur Verfügung? Stimmen Sie diese Schritte mit den Servicetechnikern des Herstellers und mit Ihren Mitarbeitern ab, sobald das Lieferdatum bekannt ist.
16. Wie groß ist die Tür oder der Zugang, durch den die Anlage geliefert wird? Fragen Sie den Hersteller vor der Lieferung nach den Maßen des größten Teils der Anlage. Nur so können Sie den passenden Zugang für die Lieferung der Anlage auswählen und ggf. eine Alternative finden, falls Ihre Zugänge zu klein sind.
17. IVerfügen Sie über einen Gabelstapler oder ähnliche Geräte, um die neue Anlage aus dem Lieferwagen an ihren Standort in Ihrer Fabrik zu transportieren?
18. Weitere Gegenstände und Werkzeuge, die für den Transport und die Installation der neuen Anlage erforderlich sein könnten, sind Seile, Brecheisen, Schweißmaschinen, Riemen usw. Fragen Sie den Hersteller, was Sie bereithalten sollten.
19. Wie viel Zeit gewährt Ihnen das Produktionsteam für den Abbau der alten und den Aufbau der neuen Anlage? Gibt es einen „Plan B“, falls die Installation oder Inbetriebnahme länger dauert als erwartet? Stimmen Sie den Zeitrahmen mit dem Projektmanager ab und entwickeln Sie einen Ausweichplan.
20. Welche Ersatzteile sollten auf Lager gehalten werden? Sie benötigen mindestens einen Satz für die Inbetriebnahme.
21. Informieren Sie auch Mitarbeiter anderer Abteilungen Ihrer Fabrik über die Installation der neuen Anlage und den Zeitplan. Es ist wichtig, dass alle Mitarbeiter Bescheid wissen, da eine Installation Ihre Produktion ggf. für mehrere Tage beeinträchtigen kann. Wenn Ihre Mitarbeiter informiert sind, können sie sich außerdem bereithalten, um ggf. bei der Vorbereitung mitzuhelfen.
22. Übermitteln Sie dem Hersteller interne Sicherheitsanweisungen Ihrer Fabrik, den Bedarf an Sicherheitsschulungen und sämtliche weiteren internen Richtlinien Ihrer Fabrik. Hersteller beliefern viele Kunden und müssen sich an verschiedene Sicherheitsstandards halten; stellen Sie also sicher, dass der Hersteller Ihre Sicherheitsrichtlinien kennt, damit er diese einhalten kann.
23. Müssen sich die Installationstechniker des Herstellers einem Drogentest unterziehen, Versicherungsunterlagen vorlegen oder anderweitige Anforderungen Ihres Versicherungsträgers erfüllen? Erkundigen Sie sich bei Ihrem Versicherungsträger und informieren Sie den Hersteller über Vorkehrungen, die seine Mitarbeiter treffen müssen, bevor sie Arbeiten auf Ihrem Gelände ausführen dürfen.
24. Seien Sie bei der Werksabnahme des Herstellers in Ihrer Fabrik vor Ort. Dies trägt zum besseren Verständnis der Anlage bei. Außerdem können aufkommende Fragen direkt geklärt werden. Nur so lassen sich Überraschungen bei der Installation vermeiden. Stellen Sie, wenn möglich, auch die Anwesenheit von Wartungs- und Fertigungsmitarbeitern sicher und informieren Sie Ihre Fertigungsmitarbeiter über die neue Anlage.
25. Planen Sie mit dem Service-Techniker des Herstellers einen Follow-Up-Besuch nach der Installation der Anlage. Dies wirkt sich positiv auf die Lernkurve Ihrer Mitarbeiter aus und ist besonders bei der Umstellung von einer manuellen auf eine Robot-/automatische Anlage zu empfehlen. Sämtliche erforderlichen Informationen erhalten Sie vom Hersteller; dieser steht Ihnen mit Rat und Tat zur Seite, damit Sie Ihre Ziele erreichen.
26. Fragen Sie Ihren Hersteller nach präventiven Wartungsprogrammen: Was muss wie oft gewartet werden? Informieren Sie Ihren Ingenieur für Betriebssicherheit über den präventiven Wartungsbedarf der neuen Anlage. Das Kundenservice-Team des Herstellers wird Sie gerne über die Leistungen und das Vorgehen des Kundendienstes informieren.
27. Planen Sie die Schulung sämtlicher Maschinenführer und Wartungstechniker. Müssen auch Mitarbeiter der Nachtschicht geschult werden, so informieren Sie den Hersteller hierüber, damit solche Schulungen entsprechend geplant werden können.